Leder ist ein Naturprodukt und bringt Ihnen ein Stück Natur in Ihr
Wohnzimmer. Leder wird aus Tierhäuten gefertigt und es trägt daher
Zeichen eines individuellen Lebewesens. Insektenstiche, Dornenrisse und
Verletzungen hinterlassen Spuren auf der Haut des Tieres, die nur
teilweise im Herstellungsprozess des Leders verdeckt werden können. Die
Natur lässt sich nicht völlig wegretuschieren. Diese «Verletzungen» der
Haut zeugen allerdings von der natürlichen Herkunft dieses
Bezugsmaterials. Ein synthetisch hergestellter Bezugsstoff wird diesen
Eindruck von Natur nie vermitteln können.
Leder bedarf einer regelmässigen, sachgerechten Pflege. Wie die
menschliche Haut benötigt Leder Feuchtigkeit, wozu es nicht mehr braucht
als einmal wöchentlich mit einem feuchten Tuch über das Möbel zu
streifen. Zu hartes Wasser sollte vorher abgekocht werden. Verwenden Sie
lediglich zweimal jährlich Pflegeprodukte.
Direkte Lichtquellen können die Lederfarben ausbleichen.
Verwenden Sie nie Lösungsmittel wie
Fleckenentferner, Terpentin oder Benzin. Auch keine Schuhcremes oder
Bohnerwachse. Bevor Sie mit der Reinigung und Pflege beginnen, sollten
Sie die Mittel an einer verdeckten Stelle ausprobieren. Tupfen Sie
feuchte Flecken mit einem saugfähigen Tuch ab. Geben Sie
Reinigungsmittel zuerst auf einen Lappen, nie direkt auf das Leder.
Reinigen Sie optisch zusammengehörendeFlächen immer gleichzeitig. Damit auch Wärme Ihren Möbeln nichts anhaben kann, lassen Sie zwischen dem Möbel und der Wärmequelle einen Abstand von mindestens 30 cm.
Bei hochwertigen Ledern können ausgeblichene Stellen durch starkes Tränken mit Wasser wieder leicht aufgefrischt werden. Die Feuchtigkeit holt die Farbpartikel aus den unteren Schichten nach oben. Falls nötig darf diese Wasserprozedur mehrere Male wiederholt werden.
Bei aller Sorgfalt und regelmässiger Pflege kann bei der Benützung von Ledermöbeln natürlich auch einmal ein Unglück passieren.
Fettflecken:
Kleine Fettspritzer nimmt das Leder meist spurlos auf. Bleiben sie
sichtbar, lassen sie sich mit einem Ledergummi (erhältlich in jedem
Schuhgeschäft) entfernen. Grössere, frische Fettflecken müssen sofort
mit einem Haushaltstuch abgetupft, anschliessend mit saugfähigem Papier
abgerieben und nach fünf Tagen Ruhe abradiert werden.
Alkoholflecken:
Werden Alkohol oder Cola auf das Leder verschüttet, ist schnelles Handeln nötig; Sofort mit einem Tuch abtupfen und dann die bereits ins Leder eingezogene Flüssigkeit mit viel Wasser verdünnen und den Flecken dabei mit einem nassen Schwamm auseinanderreiben. Nach dem Trocknen ist das Leder neu zu imprägnieren.
Kratzer:
Sie können mit einer Handcrème (mit mindestens 5 Prozent Glyzerinanteil, zum Beispiel Nivea) zum Verschwinden gebracht werden. Etwas Handcrème in der Hand verreiben, zuerst mit dem Handballen, dann mit dem Zeigefinger über den Kratzer reiben.
Kugelschreiberspuren:
Möglichst sofort mit einem Ledergummi wegradieren. Stärkere Striche benötigen dementsprechend mehr Kraft- und Zeitaufwand. Trotzdem zurückbleibende kleinere Spuren verschwinden bei hochwertigem Leder mit der Zeit von selber.
Starke Schmutzstellen:
Ihre Entfernung versucht man zuerst mit Reinigungsschaum (mehrfach auftragen).
Sollte dieser ohne Erfolg bleiben, können sie mit dem Ledergummi oder mit Sattlerseife (jedoch nie bei hellem Leder) bearbeitet und allenfalls mit sehr feinem Schleifpapier nachbehandelt werden (besser durch den Fachmann machen lassen).
Wasserflecken:
Sie beeinträchtigen das Leder überhaupt nicht, denn Wasser ist ja ohnehin das beste Reinigungsmittel für Glanz- und Glattleder. Wasserflecken trocknen spurlos weg.
Abnutzung:
Hebt sich eine Stelle durch Abnutzung oder starke Behandlung von Flecken glanzlos vom übrigen Bezug ab, wie bei Kratzer: Handcrème sparsam darauf verteilen und gut einreiben. Natur- oder angeschliffenes Leder verlangt eine etwas andere Behandlung als Glattleder.
Grundsätzlich ist für diese Lederarten niemals Schaum zu verwenden. Sie sollten drei- bis viermal jährlich mit dem Staubsauger gereinigt und anschliessend imprägniert werden. Zusätzlich können sie mit einer Rauhlederbürste mit Messingdraht-Einlage (erhältlich im Schuhgeschäft) ganzflächig abgebürstet werden - diese Behandlung empfiehlt sich jeweils vor dem Absaugen und Imprägnieren.
Leder ist ein lebendiges Stück Natur, das mitzunehmendem Alter an Charakter gewinnt.
Diese Angaben basieren auf einer Empfehlung. Das Pflegeresultat sollte unbedingt vor der Anwendung auf einer unempfindlichen Stelle getestet werden. Für eventuelle Schäden lehnen wir jegliche Haftung ab.